Herbst-Spaziergänge mit dem Projekt „bassd“

Eine App mit interaktiver Karte führt zu den Wohlfühlorten in Bamberg

Digitalisierungsreferent Stefan Goller vom Programm Smart City Bamberg, Projektentwickler Marco Held, und Professorin Astrid Schütz stellen die in Zusammenarbeit erstellte App „bassd“ vor.
  • Campus
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  • 29.11.2022
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  • Nina Stapf, Yannick von Ostheim
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  • Lesedauer: 5 Minuten

Spaziert man durch Bamberg, kommt man zwangsläufig an unzähligen schönen Orten vorbei. Jeder Platz hat für jede*n Bewohner*in eine eigene Bedeutung. Die Bamberger*innen verbinden mit ihnen Erinnerungen und auch ganz eigene Gefühle. Im Rahmen des Projekts „bassd“ wurde die Bamberger Bürgerschaft deshalb im Sommer 2021 gebeten, ihre persönlichen Wohlfühlorte einzureichen. Manch eine*r erwartet von einem Wohlfühlort Ruhe, während andere sich von diesen ein gemeinsames Beisammensein oder Aktivitäten erhoffen. Eines haben diese Orte jedoch gemeinsam: Sie spenden Energie für den Alltag.

Wie die Bamberger*innen diese Orte effizient nutzen können, untersuchten Psychologiestudierende der Universität Bamberg. Im Zuge dieses Projekts entwickelten sie Übungen, welche nicht nur zur Stressbewältigung, sondern auch zum Energietanken genau auf die individuellen Orte in der Stadt zugeschnitten wurden. Digitalisierungsreferent Stefan Goller vom Programm Smart City Bamberg (links im Bild), Projektentwickler Marco Held (Mitte), und Professorin Astrid Schütz (rechts) stellten die in Zusammenarbeit erstellte App „bassd“ nun vor. „Menschen haben unterschiedliche Bedürfnisse. Diese unterscheiden sich aber auch von Situation zu Situation. Dem tragen wir Rechnung, indem die Übungen an den verschiedenen Orten in der Stadt zum Beispiel entweder zur Entspannung oder aber zum mentalen Auftanken genutzt werden können“, so die Inhaberin des Lehrstuhls für Persönlichkeitspsychologie und Psychologische Diagnostik, Astrid Schütz.

Das Verweilen an Orten, so schön sie auch sein mögen, lässt sich nur noch mit einem gemütlichen Herbstspaziergang toppen. Selbst wenn dieser in den Nebel fällt, bleibt das schöne Bamberg dabei atmosphärisch.

Barrierearme Spaziergänge einbezogen

Deshalb hat ein Geografieseminar der Universität Bamberg die Wohlfühlorte als Wohlfühlspaziergänge kartiert. Die Dauer liegt zwischen 30 und 90 Minuten, so dass eine breite Auswahl besteht.  Auch wurden barrierearme Spaziergänge einbezogen, die auch Informationen über das Terrain enthalten.

Das interdisziplinäre Projekt wurde von Studierenden der Informatik in Form einer interaktiven Karte als App eingerichtet und für die Stadtgesellschaft unkompliziert zugänglich gemacht.

„Eine solche App hilft dabei, den Alltag für einige Momente hinter sich lassen zu können und sich für einen Moment zu sammeln. Besonders für Bürger*innen ist es eine schöne Art viele bekannte Orte neu zu entdecken sowie zu erleben“, verdeutlicht der Digitalisierungsreferent der Stadt Dr. Stefan Goller.

Bei der Entwicklung des Projekts wurden die Studierenden vom Team der jeweiligen Lehrstühle unterstützt. Betreut wurde das Projekt von Prof. Dr. Astrid Schütz (Lehrstuhl für Persönlichkeitspsychologie und Psychologische Diagnostik), Prof. Dr. Daniela Nicklas (Lehrstuhl für Informatik, insb. Mobile Softwaresysteme / Mobilität) und Prof. Dr. Marc Redepenning (Lehrstuhl für Kulturgeografie).

Zusammenarbeit zwischen Universität und Stadt

Entstanden ist „bassd“ jedoch nicht rein im Rahmen der universitären Forschung, sondern in Zusammenarbeit mit dem Programm Smart City Bamberg im Themengebiet „Digital Health Services“, welches von der Wirtschaftsförderung Stadt Bamberg betreut wird. Das Projekt „bassd“ zeigt also nicht nur, wie Menschen aus verschiedenen Fachbereichen zusammen an der Gemeinwohlförderung arbeiten können, sondern auch wie die Stadtgesellschaft von einer Zusammenarbeit zwischen Universität und Stadtverwaltung profitieren kann.

Marco Held, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Persönlichkeitspsychologie und Psychologische Diagnostik, betont: „Mit dem Projekt bassd werden die Wohlfühlorte, die in einer schnelllebigen Gesellschaft oft vergessen werden, wieder in das Bewusstsein der Menschen gerückt. Wir erhoffen uns, dass viele Bürger*innen durch das Projekt zu ihnen zurückfinden und die App nutzen.“

Die Übungen zur Achtsamkeit im Getümmel der Innenstadt oder ein Spaziergang in Richtung der Altenburg. Die Wahl liegt bei den Bamberger*innen. Wichtig ist auf alle Fälle, den dort gewonnenen Schwung mit in den eigenen Alltag zu nehmen, damit danach wieder alles „bassd“!   

Die App ist abrufbar unter: https://bassd.scrl.uni-bamberg.de/app/

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Seite 155239, aktualisiert 29.11.2022