Wissen sollte für alle Menschen frei zugänglich sein. Dafür setzt sich die Otto-Friedrich-Universität Bamberg seit langem ein und ist Vorreiterin, was Open Access, also den freien Zugang zu wissenschaftliche Publikationen und Forschungsinformationen anbelangt. Anfang Mai hat der Aufbau einer nationalen „Servicestelle Diamond Open Access“ (SeDOA) begonnen, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wird. Die Universitätsbibliothek hat die Antragstellung der SeDOA-Gruppe bei der DFG aktiv unterstützt.
Diamond Open Access sichtbar machen und optimieren
Als Diamond Open Access (DOA) wird ein Modell des Publizierens bezeichnet, das nicht nur von den Leserinnen und Lesern keine Gebühren verlangt, sondern auch von den Herausgebenden sowie Autorinnen und Autoren nicht. Publikationsdienste und Zeitschriften nach diesem Modell sind nichtkommerziell, wissenschaftsgeleitet und werden von wissenschaftlichen Einrichtungen getragen. Ziel des DFG-Projekts ist es jetzt, das Modell des Diamond-Open-Access-Publizierens in Deutschland zu etablieren, um Bibliodiversität und Effizienz auf dem Publikationsmarkt zu fördern. Um das Ziel zu erreichen, wollen die Mitglieder der SeDOA das Konzept von Diamond Open Access in der Community bewerben, vorhandene Publikationsinfrastrukturen besser sichtbar machen, zu ihrer Optimierung beitragen sowie eigene ergänzende und innovative Angebote entwickeln. SeDOA wird Teil eines europäischen Netzwerks sein und die internationale Zusammenarbeit stärken. Geleitet wird das Projekt von der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt, der Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin und der Max-Weber-Stiftung in Bonn.
Die Universität Bamberg ist über die Arbeitsgemeinschaft der Universitätsverlage beteiligt. Barbara Ziegler, die die Forschungs- und Publikationsservices an der Universitätsbibliothek Bamberg leitet, ist Mitglied der AG Universitätsverlage und kümmert sich dort gemeinsam mit weiteren Kolleginnnen und Kollegen um strategische und wissenschaftspolitische Fragen des wissenschaftlichen Publizierens. Sie sagt: „Wir freuen uns, dass die DFG über SeDOA das Modell des Diamond Open Access aktiv unterstützt und die AG Universitätsverlage als einzige Community of Interest im Projekt beteiligt ist.“ In SeDOA wird es neben Informationen, Beratung und Weiterentwicklung von DOA eine sogenannte Drehscheibe geben, über die interessierte Publikationsprojekte an entsprechende Publikationsdienste weitergeleitet werden. „Mit unseren Angeboten sind wir in Bamberg dafür bereits gut aufgestellt“, sagt Ziegler.
Unterstützung für Diamond Open Access in Bamberg schon etabliert
„Mit der University of Bamberg Press (UBP) und dem Forschungsinformationssystem (FIS) bietet die Universität Bamberg bereits die Möglichkeit zum Publizieren im Diamond Open Access und macht damit die wissenschaftliche Leistungsfähigkeit der Universität Bamberg nachhaltig nach außen sichtbar“, erläutert Dr. Fabian Franke, Leiter der Universitätsbibliothek Bamberg. Bei University of Bamberg Press wird die elektronische Version im Diamond Open Access – also ohne Kosten für Herausgebende, Autorinnen und Autoren – veröffentlicht. Auf Wunsch bietet die UBP zusätzlich eine kostengünstige Druckausgabe von Büchern an. Das FIS enthält das institutionelle Repositorium der Universität, auf dem Forschende ebenfalls im Diamond Open Access veröffentlichen können. Zudem sind im FIS Informationen zu Publikationen, Forschungsprojekten, Forschungsdaten, Auszeichnungen und Einrichtungen, die miteinander verknüpft und alle offen zugänglich sind, enthalten. Mit über 60.000 Einträgen in diesen Kategorien ist das Bamberger FIS eines der umfassendsten und größten Forschungsinformationssysteme an deutschen Universitäten.
Weitere Informationen zu SeDOA unter: https://diamond-open-access.de/
Weitere Informationen zu Diamond Open Access an der Universität Bamberg unter: https://www.uni-bamberg.de/ub/forschen-und-publizieren/open-access-publizieren/