Im Verlauf der Jahre haben sich bereits mehrere Bamberger Forscherinnen und Forscher im Bereich Gesundheit einen Namen gemacht. Nun entwickelt sich das Forschungsfeld erfolgreich zu einer vielversprechenden neuen Domäne der Universität, in der Forschende ihre Vorhaben fächer- und fakultätsübergreifend weiterentwickeln. Ein kurzer Überblick über aktuelle Aktivitäten und Perspektiven des Themenbereichs Gesundheit...
In der 2022-Ausgabe des Forschungsmagazins uni.vers sowie in einer Reihe von Blog-Artikeln, die in den kommenden Wochen hier veröffentlicht werden, stellen sich Forscherinnen und Forscher vor, die an der Universität Bamberg zu Gesundheitsthemen forschen. Die Bandbreite reicht dabei von stark praxisrelevanten Themen wie der Gesundheit am Arbeitsplatz über
die gesundheitlichen Chancen und Risiken digitaler Kommunikationsmedien und den Zusammenhang zwischen Gesundheit und sozialer Ungleichheit bis hin zur Entwicklung einer humanen Ästhetik. Auch wenn dabei nur in Einzelfällen medizinische Fragestellungen klinisch erforscht werden, wird das Forschungsfeld Gesundheit in einem breiteren Sinne im Hause schon heute von profilierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern vertreten, die ihre Forschungsergebnisse in international renommierten Fachzeitschriften veröffentlichen.
In den kommenden Jahren wird die nicht-medizinische Gesundheitsforschung gezielt mit weiteren Professuren verstärkt und dadurch noch mehr Sichtbarkeit an der Universität erlangen: etwa mit
dem Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, insbesondere Digital Health an der Fakultät Wirtschaftsinformatik und Angewandte Informatik, der Juniorprofessur für Soziologie, insbesondere Arbeit und
Gesundheit an der Fakultät Sozial- und Wirtschaftswissenschaften und der Juniorprofessur für Gesundheitspsychologie an der Fakultät Humanwissenschaften. Auch in der Lehre werden Themen
wie Gesundheitspsychologie und Gesundheitspädagogik in Zukunft einen höheren Stellenwert einnehmen.
Eine ganzheitliche Perspektive auf die Gesundheit
Um Synergien zwischen den vielfältigen Forschungsaktivitäten auszuloten, treffen sich seit 2021etwa 25 Forscherinnen und Forscher zum Runden Tisch Gesundheit. Die Sondierungen waren überaus produktiv und haben eindrücklich bestätigt, dass großes Potenzial für fach- und fakultätsübergreifende Kooperationen besteht. Die Forschenden arbeiten weiter gemeinsam an den Themen und tragen dazu bei, eine Perspektive für die Gesundheitsforschung an der Universität Bamberg zu entwickeln. Ausgangspunkt für die Profilbildung im Bereich Gesundheit sind bestehende Stärken der Bamberger Forschung. Dazu zählen beispielsweise Arbeiten zu Resilienz und Gesundheit in der empirischen Bildungsforschung oder zu den Determinanten von Gesundheitsverhalten in der Psychologie, aber auch Forschung zu den Einsatzmöglichkeiten von Informationssystemen und Künstlicher Intelligenz in der Diagnostik und Prävention in Zusammenarbeit mit den informatischen Fächern. Bamberger Forscherinnen und Forscher beschäftigen sich etwa mit dem Zusammenhang zwischen Arbeitsplatzgestaltung und Wohlbefinden, der besonderen Belastungssituation von Familien während der Corona-Pandemie, den Auswirkungen von Homeoffice und digitalem Arbeiten auf die physische wie auch die psychische Gesundheit sowie Maßnahmen zur Erkennung und Beseitigung verhaltensbezogener und anderer Risikofaktoren. Diese ganzheitliche Perspektive, die physische und psychische Gesundheit, Gesundheitsverhalten, Wohlbefinden und Resilienz vor dem Hintergrund der persönlichen Entwicklung und im Zusammenhang mit dem sozialen Umfeld des Menschen betrachtet, hebt die Gesundheitsforschung an der Universität Bamberg klar von den medizinisch-technischen Schwerpunkten anderer Standorte ab.
Vielfältige Kooperationspotenziale in der Region
Daraus ergeben sich vielfältige Kooperationsmöglichkeiten in Stadt und Region Bamberg. Schon heute ist beispielsweise Digital Health ein Schwerpunkt der Bamberger Smart-City-Initiative, der Anknüpfungspunkte für gemeinsame Projekte mit Unternehmen in der Gesundheitsbranche und dem Medical Valley in der Metropolregion Nürnberg schafft. Auch die bestehende Zusammenarbeit mit der Sozialstiftung Bamberg könnte in vielfältiger Weise weiter ausgebaut werden. Großes Potenzial für Transferkooperationen mit Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen besteht auch im Bereich der beruflichen Bildung. Denkbar sind beispielsweise Synergien im Bereich der Personal- und Führungskräfteentwicklung oder eine verstärkte Öffnung universitärer Lehrangebote für die berufspraktische Aus- und Weiterbildung. Diese bisherigen Initiativen haben die Forschungslandschaft an der Universität nachhaltig bereichert und schaffen hervorragende Voraussetzungen, um die Gesundheitsforschung bald als weitere Profilinitiative in der Forschungsstrategie der Universität zu etablieren.