Die Otto-Friedrich-Universität Bamberg ist das bedeutendste KI-Zentrum der Region. Das Thema Künstliche Intelligenz (KI) ist schon lange fest verankert an der Universität. Bereits seit 2004 hat sie mit Prof. Dr. Ute Schmid eine Expertin für KI an der Universität. Dank der Hightech Agenda des Freistaats Bayern und seinem KI-Wettbewerb hat die Universität Bamberg sieben reine KI-Professuren gewonnen und zahlreiche weitere mit starken Bezügen zu KI. Diese sind inzwischen fast alle besetzt. Um die Expertise und die Aktivitäten der Lehrstühle und Professuren rund um KI zu bündeln, zu vernetzen und Synergien zu heben, sind sie jetzt im Bamberger Zentrum für Künstliche Intelligenz (BaCAI) zusammengeschlossen (Auf dem Titelbild ist das Leitungsgremium des BaCAI zu sehen (v.l.n.r.): Christian Ledig, Ute Schmid, Bettina Finzel, Stefan Ultes). Im Fokus steht die Grundlagenforschung zur Entwicklung innovativer KI-Methoden. Anwendungsschwerpunkte sind in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Industrie.
Am Donnerstag, 18. April 2024, feiert das BaCAI offiziell seine Eröffnung. „Die Gründung des Bamberger Zentrums für Künstliche Intelligenz ist für die Region ein wichtiger Meilenstein“, sagt Ute Schmid, geschäftsführende Direktorin des BaCAI und Inhaberin des Lehrstuhls für Kognitive Systeme. „Wir schaffen so eine dynamische Plattform, um Forschung, Lehre und Innovation im Bereich KI zu vereinen, etablierte Anwendungsfelder zu stärken und neue Anwendungsfelder zu erschließen.“ Das BaCAI habe es sich zur Aufgabe gemacht, die offene Forschung im Bereich der Künstlichen Intelligenz mit nationaler und internationaler Sichtbarkeit voranzutreiben, um einen positiven Einfluss auf das Leben der Menschen zu haben.
Forschungsgebiete von maschinellem Lernen bis Mensch-Roboter-Interaktion
Die Forschungsgebiete im BaCAI reichen von verschiedenen Aspekten des maschinellen Lernens über Sprachgenerierung und Dialogsysteme, Bildanalyse, Mensch-Roboter-Interaktion und KI-Systementwicklung bis hin zu Kognitiven Systemen. Anwendungsfokus der KI-Forschung sind im Wesentlichen in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Industrie. Was sich zunächst kompliziert anhört, kann ganz konkreten Nutzen haben: KI kann zum Beispiel beim Erkennen von Krankheitsbildern helfen, Lehrkräfte bei der Unterrichtsvorbereitung unterstützen oder Produktion in der Industrie effizienter machen. Dabei geht es in Bamberg darum, nachvollziehbare, interaktive, transparente und robuste intelligente Technologien zu entwickeln, die auf die Unterstützung des Menschen durch KI abzielen und nicht darauf, den Menschen zu ersetzen. „Der Mensch steht bei uns im Mittelpunkt“, bekräftigt Ute Schmid. Die Bamberger KI-Forschung zeichnet sich zudem durch langjährig etablierte Kooperationen mit den Geistes-, Human- und Sozialwissenschaften aus, die ebenfalls an der Universität beheimatet sind, sowie mit Partnerinnen und Partner aus der Wirtschaft. „Mit dem BaCAI schaffen wir einen Leuchtturm der KI-Expertise und einen Magneten für regionale, nationale und internationale Talente und Industrien. Hier kombinieren wir eine herausragende Bildungsumgebung mit erstklassiger Forschung und unternehmerischer Erfahrung“, sagt Prof. Dr. Christian Ledig, Mitglied im Leitungsgremium des BaCAI und Experte für KI im Bereich medizinische Bilddaten.
Studien- und Lehrangebote werden erweitert
Das Zentrum ist nicht nur der Grundstein für einen breiten Ausbau der Forschung im Bereich KI. Durch den neuen Bachelorstudiengang „KI und Data Science“, der zum Wintersemester 2024/25 startet, wird auch das KI-Lehrangebot deutlich erweitert. Der interdisziplinär angelegte Studiengang verbindet KI als Teilgebiet der Informatik mit statistischen und mathematischen Methoden sowie Anwendungen in den Sozial-, Human- und Geisteswissenschaften. Absolventinnen und Absolventen haben solide methodische Kompetenzen im Bereich Künstliche Intelligenz in enger Verzahnung mit Informatik und Statistik erworben. Sie können nach Abschluss bei Themen wie ChatGPT, KI-Filter in sozialen Medien oder Fitness-Trackern, die inzwischen das tägliche Leben prägen, nicht nur mitreden, sondern verstehen auch die technischen und mathematischen Hintergründe.
BaCAI-Ringvorlesung
Für interessierte Personen, die nicht gleich ein KI-Studium beginnen wollen, bietet die BaCAI-Ringvorlesung im Sommersemester 2024 einen idealen Einstieg in das Thema, denn sie beleuchtet Künstliche Intelligenz aus verschiedenen Perspektiven. Führende nationale und internationale Forschende werden Vorträge zu den verschiedensten Themen in der KI halten. Anschließend gibt es die Möglichkeit zum Austausch mit den Vortragenden und den Mitgliedern des BaCAI. Die Vorlesungsreihe startet im Rahmen der offiziellen Eröffnung des BaCAI am Donnerstag, 18. April, mit einem Vortrag von Prof. Dr. Kristian Kersting. Er ist Gründungsdirektor des Hessischen Zentrums für Künstliche Intelligenz (hessian.AI) und Leiter des Fachgebiets KI und Maschinelles Lernen an der TU Darmstadt. Er wird das Thema „Wie man Künstliche Intelligenz menschlicher machen kann“ in seinem Vortrag beleuchten.
Weitere Informationen zur Eröffnung des BaCAI, zu den Terminen der Ringvorlesung sowie zur Anmeldung für den 18. April unter: https://www.uni-bamberg.de/bacai/ringvorlesung/
Wer mehr über die einzelnen KI-Professuren erfahren möchte, findet hier eine Expertiseliste: https://www.uni-bamberg.de/presse/expertise-an-der-universitaet/artikel/expertise-bacai/