Zum Jubiläumsjahr: Kaiser Heinrich II. in der Forschung

Universität Bamberg veröffentlicht Sammelband zu Heinrich-Ringvorlesung und beleuchtet das Erbe des mittelalterlichen Kaisers und Heiligen

Porträt Christof Rolker
  • Forschung
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  • 04.07.2024
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  • Hannah Fischer
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  • Lesedauer: 3 Minuten

Kaiser Heinrich II. beschäftigt die Bamberger Bürgerinnen und Bürger, aber auch Forschende bis in die Gegenwart. Er hat die Welterbestadt gemeinsam mit seiner Frau Kunigunde bedeutend geprägt. Zum Jubiläumsjahr anlässlich seines 1000. Todestags ehrt die Stadt Bamberg Heinrich II. mit zahlreichen Veranstaltungen und Aktionen. Auch die Universität Bamberg beschäftigt sich mit dem Kaiser und Heiligen – unter anderem in der Forschung und in Veranstaltungen.

So etwa bei einer Ringvorlesung, die bereits im Sommersemester 2023 stattgefunden hat. Heuer ist der Sammelband zur gleichnamigen Ringvorlesung unter dem Titel „Kaiser Heinrich II.: Herrschaft, Handschriften und Heiligkeit im Mittelalter“ erschienen. Die enthaltenen Aufsätze stellen aktuelle Ergebnisse der kunsthistorischen, historischen, archäologischen, musik- und liturgiegeschichtlichen Forschung zu Heinrich II. vor.

Wertvolle Handschriften aus dem Mittelalter

Prof. Dr. Christof Rolker ist Herausgeber des Bandes, hat die Ringvorlesung organisiert und ist Experte für die zahlreichen Handschriften, die Heinrich neben Teilen des Domschatzes nach Bamberg brachte, darunter einige der berühmtesten und wertvollsten Codices des Mittelalters. Es handelt sich dabei unter anderem um liturgische Handschriften, Musik, lateinische Klassiker oder Schriften zu Medizin. Von den rund 1.000 mittelalterlichen Handschriften in der Staatsbibliothek Bamberg können 165 auf Schenkungen Heinrichs zurückgeführt werden. „Das ist einmalig, denn von den Büchersammlungen anderer Herrscher des frühen und hohen Mittelalters ist keine derart geschlossen an einem Ort aufbewahrt, das meiste ist ganz verloren“, erläutert Christof Rolker. Die Staatsbibliothek wird die Einmaligkeit der „Kaiser-Heinrich-Bibliothek“ im Herbst durch eine eigene Ausstellung würdigen. Christof Rolker setzt sich in seiner Forschung vor allem mit den kirchenrechtlichen Handschriften auseinander, die Heinrich teilweise aus Italien nach Bamberg bringen ließ. „Ich beschäftige mich mit der Verbreitung einzelner Rechtstexte und Sammlungen, wie man sie anhand erhaltener Handschriften erschließen kann“, erläutert Rolker. „Bamberg war dank Heinrich eines der Zentren, über die diese Handschriften im Reich nördlich der Alpen verbreitet wurden.“ Das kirchliche Recht regelte unter anderem Ehe und Sexualität, aber auch die kirchliche Hierarchie.

Unter den Objekten, die im Sammelband besonders gewürdigt werden, sind neben den kostbaren Handschriften der Kaiser-Heinrich-Bibliothek unter anderem auch der Bamberger Dom sowie die Kaisergewänder. Der Dom ist Gegenstand intensiver Forschung. Dr. Cornelia Lohwasser vom Lehrstuhl für Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit wertet aktuell im Rahmen eines Forschungsprojekts, gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), die umfangreichen archäologischen Ausgrabungen im Bamberger Dom aus, die bisher nur in Ausschnitten veröffentlicht wurden. Dabei erlebt sie immer wieder Überraschungen. Im Sammelband schreibt sie über „Archäologische Forschungen zum Heinrichsdom – Fakten und Rätsel“.

Der Band „Kaiser Heinrich II.: Herrschaft, Handschriften und Heiligkeit im Mittelalter“ ist im Printformat um 24 Euro bei der University of Bamberg Press über die Mailadresse ubp(at)uni-bamberg.de oder auch im stationären Einzelhandel bestelltbar. Zudem ist er online frei verfügbar unter: https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/92716

In der aktuellen Ausgabe des Campus-Magazins uni.kat können Heinrich-Fans mehr zu Bamberger Forschung rund um die Handschriften, Kaisergewänder und den Dom erfahren. Der Artikel ist im uni.blog zu finden unter: https://blog.uni-bamberg.de/forschung/2024/todestag-heinrich-der-zweite

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Seite 165772, aktualisiert 04.07.2024