Als wir uns mit Theresa und Tobias Anfang Oktober letzten Jahres auf der ERBA treffen, haben sie gerade ihr neues Amt als Sprecher*innen der Fachschaft Wirtschaftsinformatik und Angewandte Informatik (WIAI) angetreten. Die Studierenden kennen das Fachschaftsleben bereits seit zwei Semestern und freuen sich darauf, jetzt noch mehr Verantwortung zu übernehmen.
Die beiden haben es sich für ihre Amtszeit zum Ziel gesetzt, die Sichtbarkeit der Fachschaft WIAI unter den Studierenden an der Fakultät zu erhöhen und dadurch auch wieder mehr „Neue“ für eine Mitgliedschaft zu begeistern. „Durch die ganzen Online-Veranstaltungen und die wenigen persönlichen Kontakte während der Corona-Zeit sind zuletzt auch weniger neue Leute dazugekommen“, erklärt Theresa. „Wir wollen definitiv wieder mehr auf die anderen zugehen und für die Fachschaft begeistern.“ Tobias bestätigt das und ergänzt: „Viele Studierende wissen gar nicht mehr, dass es die Fachschaft gibt, was sie ist und welchen Mehrwert sie für das Studium bieten kann. Um das an die Studis zu bringen, wollen wir auch wieder verstärkt an Events teilnehmen und selbst welche organisieren.“
Die Fachschaft WIAI soll sichtbarer werden
Die Umsetzung des Vorhabens läuft mittlerweile auf allen Ebenen, wie auch ein Blick in die Social Channels der Fachschaft verrät. In drei Monaten gab es schon mehrere Veranstaltungen und weitere sind in Planung. Außerdem wird zum Beispiel auf Instagram oder Mastodon viel Wert auf Content mit Mehrwert und Nahbarkeit gelegt. In der Vorweihnachtszeit gab es dort einen aufwendig produzierten Adventskalender, der sowohl viele Tipps für die Freizeitgestaltung in Bamberg enthielt als auch Einblicke in die Aktivitäten einiger Studis gab.
Solche Öffentlichkeitsarbeitsprojekte bilden zwei Gegebenheiten ganz gut ab: Zum einen, wieviel Servicearbeit in der Fachschaft für alle Studis an der Fakultät geleistet wird, zum anderen, welche persönliche Bereicherung eine Fachschaftsmitgliedschaft für jede*n bedeuten kann. Allgemein sorgt die Gemeinschaft dafür, von Studienbeginn an guten Anschluss zu haben und leicht Freund*innen zu finden. „Außerdem ist man immer mit höheren Semestern vernetzt und bekommt gute Tipps für Seminare und die Prüfungsvorbereitung. Das ist auch sehr wertvoll fürs Studium“, betont Theresa. Darüber hinaus ist die Fachschaftsarbeit auch eine gute Vorbereitung auf Beruf und Leben. „Ich finde“, so Tobias, „dass man hier sehr viele Skills lernen kann, die man später gebrauchen kann. Zum Beispiel lerne ich: Wie gehe ich mit Finanzen um? Wie plane ich große Events und teile das benötigte Personal beziehungsweise dieHelfer*innen ein? Wie erstelle ich Zeitpläne und arbeite danach? “ Und für Theresa ist es persönlich auch ganz wichtig, dass sie durch die Fachschaftsarbeit ständig ihren Horizont erweitern darf: „Ich habe hier meine Offenheit für Neues entdeckt. Man hat ständig neue Themen, ist in verschiedenen Ausschüssen und lernt immer wieder neue Leute kennen, seien es Professor*innen oder Leute aus dem Mittelbau. Ich finde das super interessant!“
„Einfluss auf so etwas Großes wie die Uni zu haben, ist schon toll!“
An den Fachschaftsaufgaben und -erfahrungen zu wachsen und sich weiterzuentwickeln, ist für die beiden definitiv ein positiver Effekt ihres ehrenamtlichen Engagements. Die größte Motivation ist aber eine andere: „Ich finde das ganz spannend, auch bei den etwas langweiligeren Aufgaben im Hintergrund, einen Einblick in die Abläufe einer Universität zu bekommen und durch das Studierendenparlament sogar Einfluss zu haben“, erklärt Tobias und fügt hinzu: „Das sehe ich als Belohnung für die Arbeit, die ich in der Fachschaft mache… dass ich einen Einfluss auf die Qualität und Studierbarkeit hier an der Fakultät WIAI haben kann.“ Und auch Theresa teilt diese Begeisterung für die Wirksamkeit ihrer Tätigkeiten: „Man kann für zukünftige Studierende etwas erreichen. Und man nimmt direkten Einfluss auf so etwas Großes wie die Universität oder die Studienbedingungen. Das ist schon toll!“
Fachschaft = Freundschaft
Für Theresa und Tobias ergibt es rundum Sinn, in der Fachschaft zu sein. Beide sind sich einig: Selbst, wenn sie keine Sprecher*innen wären, keine Gremienarbeiten leisten würden und keine Events mitorganisieren würden – sie wären trotzdem Mitglieder! Denn die Aufgaben sind nur der eine Teil. Der andere Teil bedeutet, nach der Fachschaftssitzung mit Pizza und Bier auf der ERBA abzuhängen, Let’s-Sing-Abende oder Filmabende zu organisieren, und, und, und… „Die Gemeinschaft ist für mich sowieso das Wichtigste“, beginnt Theresa zu erzählen. „Mein Highlight war bis jetzt wirklich das gemeinsame Fachschaftswochenende im Sommer. Wir haben uns ein Haus im Bamberger Umland gemietet, haben zusammen gekocht, Karten gespielt, geredet und Pläne geschmiedet. Da haben wir uns alle noch viel intensiver kennenlernen können und sind richtig zusammengewachsen!“
Mit dabei war übrigens auch Fooboar, das Wildschwein-Maskottchen der Fachschaft WIAI, das nicht nur lange Zeit ihren Instagram-Account geprägt hat, sondern generell immer am Start ist. Deswegen nennt Tobias es, neben „Freunde“ und „Mit-Entscheiden“, sogar als einen von drei Begriffen, die er mit der Fachschaft verbindet. Aber warum? Was hat es auf sich mit dem Glücksbringer-Plüschtier? „Wer sich das mal ausgedacht hat, weiß ich nicht“, gesteht Tobias und fährt fort: „Aber „foo“ und „bar“ sind gängige Variablennamen, die man in der Informatik benutzt – etwa bei Programmiertutorials, wo man nur erklären will, wie das Prinzip funktioniert. Es sind Platzhalternamen. Das „bar“ wurde dann für das Maskottchentier mit dem Englischen „boar“ ersetzt. Und für das Wildschwein selbst hat man sich wegen der begrifflichen Verwandtschaft zu WIAI entschieden. Fooboar ist quasi ein WI-ldschw-AI-n!“ Wenngleich die Herleitung ziemlich tricky zu verstehen ist, liegt die Idee, dass die Fachschaft eine wahre Platzhalterfunktion für alle Studis der Fakultät einnimmt, dann doch irgendwie ganz nah.
Oder wie es Theresa sagt – und das dürft ihr ausdrücklich als Einladung verstehen – : „Ich glaube, jede*r, der zur Fachschaft kommt, passt in die Fachschaft, weil sie/er/they Studierende repräsentiert. Also, kommt gerne, so verschieden ihr seid!