Sie sind Menschen, die mit ihrem Einsatz für die Werte der Verfassung die Welt ein Stück besser machen. Für ihr Engagement wurden sie jetzt mit dem Bayerischen Verfassungsorden 2024 ausgezeichnet. Landtagspräsidentin Ilse Aigner ehrte die insgesamt 42 Preisträgerinnen und Preisträger am Donnerstag, 5. Dezember 2024, im Rahmen einer festlichen Zeremonie im Maximilianeum in München. Darunter auch zwei Angehörige der Otto-Friedrich-Universität Bamberg: Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert und Mitra Sharifi Neystanak.
Herausragendes hochschulpolitisches Engagement
Godehard Ruppert, ehemaliger Präsident der Universität Bamberg, wurde insbesondere für sein herausragendes hochschulpolitisches Engagement gewürdigt. Ruppert stand mehr als 20 Jahre an der Spitze der Universität. Unter seiner Führung erlebte die Universität Bamberg eine bemerkenswerte Entwicklungsphase, in der nicht nur die Studierendenzahl erheblich stieg, sondern auch die akademische Reputation der Institution sich international festigte. Godehard Ruppert beschränkte seine Tätigkeit aber nicht auf seine Amtspflichten. Über die Universität hinaus engagiert er sich in zahlreichen Netzwerken, die sich mit Bildungsfragen und der Förderung von Wissenschaft befassen. „Godehard Rupperts unermüdlicher Einsatz für die Belange der Hochschulen und Universitäten prägt nicht nur die Universität Bamberg, sondern auch die Bildungslandschaft in Bayern“, so der aktuelle Präsident der Universität Prof. Dr. Kai Fischbach.
Godehard Ruppert übernahm 1991 den Lehrstuhl für Religionspädagogik und Didaktik des Religionsunterrichts der Otto-Friedrich-Universität Bamberg und schon 1996 das Amt des Prorektors und 2000 das Amt des Rektors der Universität, seit 2007 war er – nach einer Änderung der Grundverordnung – ihr Präsident. Er führte die Universität ab 2000 durch den Bologna-Prozess; während seiner Amtszeit verdoppelte sich die Studierendenzahl beinahe, die Summe der Bamberger Drittmittel für Foschung stieg von 2,6 Millionen auf 40 Millionen Euro. Während seiner Amtszeit wurde auch die Fakultät für Wirtschaftsinformatik und Angewandte Informatik (WIAI) gegründet, die in den vergangenen Jahren 18 neue Professuren bekam und damit noch einmal um mehr als das Doppelte anwuchs. Über eine strategische Berufungspolitik konnte es gelingen, das Nationale Bildungspanel (NEPS) in Bamberg anzusiedeln. Es machte die Universität zum Zentrum der nationalen Bildungsforschung und war die Basis für die Einrichtung des Leibniz-Instituts für Bildungsverläufe (LIfBi) 2014.
Aigner: „Von Menschen wie Ihnen lebt unsere Demokratie!“
In ihrer Rede unterstrich Landtagspräsidentin Aigner: „Heute heben wir das Beste in unserer Gesellschaft hervor: das Gelingende, das Positive, das Gemeinschaftliche. Wir bauen denjenigen Menschen hier im Hohen Haus – im Herzen der Demokratie in Bayern – die große Bühne, die sich über Jahre beruflich und vor allem ehrenamtlich um das Füreinander, das Miteinander in unserem Land verdient machen.“ Sie betonte zudem die Wichtigkeit des Engagements für die Werte der Verfassung, insbesondere in einer Zeit großer Herausforderungen, und sagte: „Von Menschen wie Ihnen lebt unsere Demokratie!“
Auch Mitra Sharifi Neystanak, Diplom-Germanistin und Lektorin für Persisch an der Universität Bamberg, wurde insbesondere für ihr außergewöhnliches Engagement als ehrenamtliche Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Ausländer-, Migrations- und Integrationsbeiräte in Bayern (AGABY) ausgezeichnet. Sharifi Neystanak ist darüber hinaus Co-Vorsitzende des Migrantinnen- und Migrantenbeirats der Stadt Bamberg und engagiert sich seit über 30 Jahren für Teilhabe und Partizipation von Menschen mit Migrationsgeschichte, für eine humane Asylpolitik und im Kampf gegen Rassimus und Diskriminierung.
Die Festrede zu Ehren der neuen Ordensträgerinnen und -träger hielt die Medizinethikerin und Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, Prof. Dr. med. Alena M. Buyx. Sie rief dazu auf, den Zusammenhalt und die Zuversicht innerhalb der Gesellschaft zu stärken, um die Werte der Demokratie zu wahren.