Professor Rainer Lachmann verstorben

Er war der erste Inhaber des Lehrstuhls für Evangelische Theologie und Religionspädagogik

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  • 27.02.2025
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  • Hannah Fischer
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  • Lesedauer: 3 Minuten

Die Otto-Friedrich-Universität Bamberg trauert um Professor Dr. Dr. habil. Dr. h.c. Rainer Lachmann, der am 19. Februar 2025 im Alter von 84 Jahren verstorben ist. Sie verliert mit ihm den ersten Inhaber des Lehrstuhls für Evangelische Theologie und Religionspädagogik. Rainer Lachmann hatte diesen von 1979 bis 2005 an der damaligen Fakultät für Pädagogik, Philosophie und Psychologie inne. Er war damit Gründungsvater der evangelischen Religionspädagogik in Bamberg.

Durch sein Engagement in zahlreichen Ämtern bereicherte Rainer Lachmann die Universität Bamberg auf institutioneller Ebene: als langjähriges Mitglied im Fachbereichsrat, als Prodekan und Dekan, als Senator und Mitglied in der „Gemeinsamen Kommission für Fragen der Didaktik“. Als Fachdidaktiker prägte er die Religionspädagogik und die Lehrkräftebildung entscheidend – nicht nur an der Universität Bamberg, sondern auch weit darüber hinaus. Seine Arbeiten und Lehrwerke, darunter die Reihe „Theologie für Lehrerinnen und Lehrer“ und „Religionspädagogisches Kompendium“, sind bis heute zentrale Referenzen in der Religionspädagogik. Durch sein Werben für einen Ökumenischen Religionsunterricht, dem er auf universitärer Ebene durch jährliche ökumenische Praktikumslehrerfortbildungen Ausdruck verlieh, gehört er zu den Vordenkern und Mitinitiatoren einer Entwicklung, die über seinen Tod hinaus Früchte trägt. 

Rainer Lachmann wurde am 9. September 1940 in Marburg an der Lahn geboren. Im Sommersemester 1960 begann er sein Studium für das Lehramt an Gymnasien mit den Fächern Evangelische Religion, Geschichte und Germanistik an der Universität Marburg. Auf die Studienzeit folgte ab 1968 das Referendariat. 1970 trat Rainer Lachmann eine Stelle als Assistent am Marburger Lehrstuhl für Praktische Theologie an, unterrichtete daneben aber weiter an der Schule und wurde 1972 promoviert. 1974 wechselte Lachmann zunächst als Akademischer Oberrat an die Universität Erlangen-Nürnberg und habilitierte sich 1978 mit dem Thema „Ethische Kriterien im Religionsunterricht. Dargestellt am Beispiel des Agapekriteriums“, bevor er zum 1. Oktober 1979 auf den Lehrstuhl für „Religionspädagogik und Didaktik des Religionsunterrichts“ an der Universität Bamberg berufen wurde.

Rainer Lachmann gehörte 1980 zudem zu den Mitgründern der „Konferenz der an der Lehrerbildung für Grund- und Hauptschulen beteiligten Theologen Bayerns“ (KLGHT, heute: KLT). Bundesweit gestaltete er die wissenschaftliche Religionspädagogik durch seinen Einsatz als erster und zweiter Vorsitzender des „Arbeitskreises für Religionspädagogik“ (AfR, heute: Gesellschaft für wissenschaftliche Religionspädagogik, GwR) aktiv mit. In seiner Zeit als Mitglied der Gemischten Kommission II der Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) entstand 1997 unter anderem die grundlegende Schrift zur Religionslehrkräftebildung „Im Dialog über Glauben und Leben“. Für seine Verdienste wurde Rainer Lachmann 2009 von der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Erfurt mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet.

Die Otto-Friedrich-Universität wird Rainer Lachmann ein ehrendes Gedenken bewahren; Ihr Mitgefühl gilt allen seinen Angehörigen. 

Der ausführliche Nachruf des Instituts für Evangelische Theologie ist zu finden unter: https://www.uni-bamberg.de/ev-relpaed/personen/ehemalige-professoren/lachmann/

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Seite 169732, aktualisiert 27.02.2025