Nie wieder ein Brett vor dem Kopf, wenn es um Statistik geht

Bamberger Centrum für Empirische Studien bietet statistische Beratung an.

Comicfigur mit Brett vor dem Kopf, auf dem Statistik geschrieben steht.
  • Campus
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  • 05.04.2022
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  • Hannah Fischer
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  • Lesedauer: 4 Minuten

„Statistical Literacy ist für mich eine der Schlüsselkompetenzen des 21. Jahrhunderts“, betont Prof. Dr. Timo Schmid. Er hat den Lehrstuhl für Statistik und Ökonometrie an der Universität inne und leitet zugleich das Bamberger Centrum für Empirische Studien (BACES). Durch die Digitalisierung werden immer mehr Daten erhoben, aufbereitet und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. „Das ist ein großer Schatz an Informationen, der verarbeitet werden muss. Dafür muss man diese Informationen aber verstehen und interpretieren können“, erklärt Schmid. Jede Bürgerin und jeder Bürger sollte gerade in Zeiten von sogenannten Fake News zumindest im Ansatz etwas davon verstehen, meint Schmid. Das BACES bietet dabei für Universitätsangehörige Unterstützung an – seit Kurzem auch in Form einer kostenlosen statistischen Beratung.

Seit Anfang des Jahres können sich Studierende sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Universität an das BACES wenden, wenn sie konkrete statistische Fragen haben, zum Beispiel bei einer Hausarbeit oder Abschlussarbeit. „Quantitative Analysen gehen einher mit vielen Fragen, die während der Bearbeitung auftauchen können“, sagt Timo Schmid. Ist die Methode richtig? Wie werden Ergebnisse interpretiert? Das BACES bietet dazu eine Soforthilfe für kurze Fragen zu Problemen bei der Auswertung von Daten. Bei längerem Beratungsbedarf kann aber auch ein Beratungstermin vereinbart werden, bei dem projektspezifische und umfangreichere Fragen zu statistischen Analysen geklärt werden können. „Das BACES verfolgt dabei den Grundsatz ‚Hilfe zur Selbsthilfe‘“, erklärt Timo Schmid. Eine vollständige Auswertung der Daten inklusive Interpretation der Ergebnisse ist demnach nicht möglich. Kleine Berechnungen sowie Analyseschritte von geringem Umfang können aber gemeinsam beispielhaft durchgeführt werden.

Niedrigschwelliges Angebot in entspannter Atmosphäre

Im Vorfeld der Beratung sollten die Forschungshypothesen genau präzisiert sowie die Daten hinreichend für die statistische Analyse aufbereitet werden. Darüber hinaus muss die Betreuerin oder der Betreuer der Arbeit vorab über die geplante Zusammenarbeit mit dem BACES informiert werden und dieser zustimmen, damit die Inanspruchnahme der Beratung prüfungsrechtlich abgesichert ist. Seit Anfang Januar konnte das BACES auch schon bei einigen Fragen behilflich sein. So hat sich etwa Doris Lettmann an die statistische Beratung gewandt. Sie promoviert im Fach Urgeschichte und beschäftigt sich in ihrer Dissertation mit frühkeltischen Gräberfeldern. Die statistische Beratung konnte ihr dabei helfen herauszufinden, wie die verschiedenen Daten, die sie zu den Gräbern erhoben hat, zusammenhängen. „Als Archäologin hat man während des Studiums häufig keine Ausbildung in Statistik, obwohl man durchaus auch mit statistischen Fragen konfrontiert sein kann“, erklärt Doris Lettmann. Sie hat sich im Selbststudium die nötigen Methoden für ihre Arbeit beigebracht. „Ich habe mir vieles im Internet zusammengesucht. Ob das alles richtig war, wusste ich nicht.“ Dann kam die Beratung ins Spiel: „Mir hat es ungemein geholfen, meine Fragen mit einer Person zu besprechen, die wirklich Ahnung von Statistik hat. Für mich war das eine totale Erleichterung.“ Bald gibt Doris Lettmann ihre Dissertation ab. „Ich würde die Beratung allen empfehlen, die mit einem statistischen Problem zu kämpfen haben. Das Angebot ist niedrigschwellig und die Atmosphäre ist entspannt, sodass man sich auch ohne viele Statistikvorkenntnisse wohlfühlt“, betont sie.

Neben der statistischen Beratung bietet das BACES auch verschiedene Schulungen für Universitätsangehörige an, die in Kürze online zu finden sein werden. Dabei geht es etwa um konkrete Fragen zu quantitativer Statistik, aber auch darum, Grundkenntnisse in damit eng verbundener Software, wie etwa SPSS, Stata oder R zu erlernen. „Das Ziel unserer Angebote ist es, einerseits die Statistical Literacy unter den Universitätsangehörigen zu steigern und andererseits auch bei konkreten Problemen zu unterstützen“, fasst Schmid das Angebot zusammen.

Weitere Informationen zur statistischen Beratung und allen weiteren Angeboten des BACES sind zu finden unter: www.uni-bamberg.de/baces

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Seite 150532, aktualisiert 06.04.2022