Die Universität Bamberg gratuliert dem Fakultätentag Informatik zu seinem 50-jährigen Bestehen

Der Fakultätentag Informatik feierte unter Vorsitz des Bamberger Professors Gerald Lüttgen mit einer Festveranstaltung seinen 50. Gründungstag.

Ute Schmid mit Jan-Martin Wiarda und Dorothea Wagner auf dem Podium.
  • Campus
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  • 24.11.2023
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  • Gerald Lüttgen
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  • Lesedauer: 3 Minuten

Der Fakultätentag Informatik (FTI) beging am Montag, 20. November 2023, sein 50-jähriges Bestehen mit einer Festveranstaltung im Futurium in Berlin. Die Bamberger Fakultät Wirtschaftsinformatik und Angewandte Informatik (WIAI) ist seit 2016 Mitglied im FTI, der 53 Informatik-Fakultäten und -Fachbereiche an deutschen Universitäten mit zusammen über 100.000 Studierenden repräsentiert. Nicht zuletzt die Wahl des Inhabers des Lehrstuhls für Softwaretechnik und Programmiersprachen, Prof. Dr. Gerald Lüttgen, zum Vorsitzenden des FTI im Juli 2022 hat gezeigt, dass die Fakultät WIAI in der deutschen Informatik angekommen ist.

Der FTI erarbeitet unter anderem mit der Gesellschaft für Informatik curriculare Empfehlungen für das Fach Informatik, hat ein Vorschlagsrecht bei der DFG-Fachkollegienwahl und engagiert sich in zahlreichen Wissenschaftsorganisationen in Deutschland und Europa. In der Wissenschaftspolitik bringt er sich mit Positionspapieren wie jüngst zur informatischen Grundbildung ein. Darin fordert der FTI, Informatik in der Schule gleichberechtigt zu Rechnen, Lesen und Schreiben zu unterrichten.

Grußworte zum 50-jährigen Bestehen überbrachten unter anderem die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Bettina Stark-Watzinger, und für die Kultusministerkonferenz die Berliner Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege, Dr. Ina Czyborra. Mit über 120 prominenten Vertreterinnen und Vertretern aus Universitäten, Wissenschaftsorganisationen und Wirtschaftsverbänden wurde mit einem bunt gemischten Festprogramm ein Blick in die Zukunft der universitären Informatik gewagt.

Die Bamberger Professorin für Kognitive Systeme, Prof. Dr. Ute Schmid (auf dem Titelbild in der Mitte), diskutierte im Rahmen eines Panels über das Selbstverständnis des jungen, dynamischen und zunehmend interdisziplinären Fachs Informatik. Es wurde hinterfragt, wo Informatikinnovationen zukünftig stattfinden werden und welche Rolle dabei die deutschen Universitäten spielen können. Ute Schmid betonte: „Die großen Datenschätze, auf denen insbesondere die amerikanischen IT-Konzerne sitzen, gehören zu einem gewissen Teil für Universitäten und Forschungsinstitute frei zugänglich gemacht.“

Unter Mitwirkung des Vizepräsidenten des Branchenverbands BITMi und CEO der Nextcloud GmbH, Frank Karlitschek, wurde debattiert, wie mehr Nachwuchs für die Informatik gewonnen werden kann, wie ein modernes Informatik-Curriculum, das junge Menschen anspricht, aussehen sollte und welche Kompetenzen die Absolvierenden von morgen benötigen. Die anwesenden Gäste hörten Plädoyers für eine verstärkte Einbeziehung soziotechnischer und ethischer Methoden und die Entwicklung neuer Prüfungsformen.

Ein weiteres Programmhighlight war die Verleihung des FTI-Gleichstellungspreises an das Projekt Informatica Feminale der Universität Bremen. Die Laudatio wurde von Prof. Dr. Christiane Floyd halten, die 1978 als erste Professorin für Informatik im deutschsprachigen Raum an die TU Berlin berufen wurde. Auch hier brachte sich Prof. Dr. Ute Schmid, die für die hervorragende Gleichstellungsarbeit an der WIAI weit über Bamberg hinaus geschätzt wird, als Mitglied in der paritätisch besetzten Jury ein.

Gerald Lüttgen sagte zum Ausklang der erfolgreichen FTI-Festveranstaltung: „Ich ermuntere Sie – die Vertreterinnen und Vertreter der Universitäten, der Wissenschaftsorganisationen, der Wissenschaftspolitik und der Branchenverbände – gemeinsam an einem Strang zu ziehen, um für die Informatik zum Wohl unserer Gesellschaft zu werben und dieses zukunftsweisende Fach wegen und trotz aller Interdisziplinarität mit den nahezu unendlichen Anwendungsfächern zusammenzuhalten.“

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Seite 162763, aktualisiert 24.11.2023